P&G Aktienanalyse

Mit Langeweile zu 10% Rendite im Jahr?

In der heutigen Analyse geht es um Procter & Gamble, kurz P&G.

P&G gibt´s schon ewig, genauer gesagt seit Mitte des 1800 Jahrhunderts. Der Konzern hat es geschafft über all die Zeit relevant zu bleiben, sich stetig weiter zu verbessern. Außerdem handelt es sich bei P&G um ein wahres Dividendenjuwel, 66 Jahre in Folge wurde diese erhöht.



Procter & Gamble Logo


Wer so lange so relevant bleiben konnte und zudem die Dividenden stetig erhöht hat, der muss doch über einen echt tiefen Burggraben verfügen, welcher nicht so einfach kopiert werden kann, oder?
Ob dieser Burggraben so tief ist, werden wir in dieser Analyse herausfinden.

Dann Let´s go & viel Spaß beim Lesen. 😊


Hier mal n paar Keyfacts zu Procter & Gamble:


Sektornichtzyklischer Konsum
IndustrieHaushalts-/Pflegeprodukte
Marktcap.328,11 Mrd. $
Aktienanzahl2,37 Mrd.
Umsatzwachstum ø 5 J3,71 %
Gewinnwachstum ø 5 J8,62 %
Preis128,85 $
ISINUS7427181091
TickerPG
Datum der Analyse23.10.2022


Inhaltsverzeichnis



Unternehmensgeschichte



Procter & Gamble ist ein sehr altes Unternehmen, dass bereits 1837 von zwei Europäern gegründet wurde, die wenig später in die USA auswanderten.

P&Gs Unternehmenshistorie ist geprägt von Innovationen, nicht nur bei den Konsumgütern, nein, auch beim Marketing war der Konzern ein absoluter Vorreiter. Das Marken-Marketing, welches wir heute kennen und ganze Konzerne wie Nike oder Adidas groß gemacht hat, geht auf Procter & Gamble zurück, die schon in den 1930igern mit Radiowerbung (später dann TV-Werbung) ihre einzelnen Marken beworben haben. Das besondere an dieser ungewöhnlichen Strategie war, dass nur die Produkte beworben wurden, nicht aber der Konzern als Ganzes.

So schaffte es der Konzern seine Marken im Alltag der Konsumenten zu integrieren.

Bis in die 2015er Jahre lief es gut bei P&G, man fokusierte sich auf sein Kerngeschäft, tätigte hin und wieder sinnvolle Übernahmen. Aber irgendwann war das Markenportfolio von P&G so breit gefächert, dass das komplette Wachstum ins Straucheln kam, man verlor sogar Marktanteile.

Mit Nelson Peltz stieg 2017 ein aktivistischer Investor in P&G ein, der der eingeschlafenen Management-Zentral richtig Feuer unterm Hintern gab. Seither hat man das Markenportfolio von über 170 auf knapp 60 reduziert, nur noch starke und wachsende Marken bleiben im Portfolio.

Und siehe da, das Wachstum und die Marktanteile kamen zurück. ;)😉



CEO


CEO von Procter & Gamble ist seit dem 01.11.2021 der Amerikaner Jon R. Moeller. Jon wurde im Juni 1964 in Chicago geboren und besuchte die Cornell University, welche eine Biochemischen Schwerpunkt hat. An dieser Uni schrieb Moeller 1986 seine Bachelor-Arbeit und zwei Jahre später machte er seinen Master in Chemie.


Jon R. Moeller, CEO

Quelle: wallsteet online

Seine berufliche Laufbahn begann er 1988 bei P&G, seither durchlief er sämtliche Abteilungen, einen großen Teil davon hat er auch geleitet.

Aber viel wichtiger ist meiner Meinung nach, dass er als Mitglied des Leaderships gesehen hat, wie es seinem Vorgänger David S. Taylor ergangen ist, der sich nur auf die Zahlen fokussiert hat, nicht mehr in die Produktentwicklung investiert hat und das Wachstum komplett vernachlässigt hat. Das sollte Jon R. Moeller eine Lehre sein.

Und wenn sich wer denkt, dass sind ja krasse Parallelen zur aktuellen Situation bei Unilever, der Irrt nicht. Unilever hat die gleichen vom CEO verursachten Probleme wie P&G vor 5 Jahren. Auch bei Unilever muss der CEO gehen.

Aktuell hält Jon 0,012% aller P&G Aktien, welche einen Wert von 40 Millionen $ haben.



Umsatzübersicht Segment



Gesamtumsatz 2021: 80,187 Mrd. $


Umsätze nach Geschäftsbereich

Quelle: marketscreener, eigene Darstellung

Der größte Konsumgüterhersteller der Welt gliedert sein Geschäft in 5 verschiedene Segment und deckt damit den täglichen Bedarf von Pflegeprodukten bis hin zum Klogang alles ab. Vielleicht kann man behaupten, dass jeder schon mal n Produkt von P&G in der Hand gehabt hat.

Werfen wir mal nen kurzen, genaueren Blick auf die einzelnen Segmente, wobei gesagt werden muss, dass Geschäftsmodell ist jetzt nich grade kompliziert. 😉

Fabric & Home Care


Knapp 35 % des ganzen Konzernumsatzes erwirtschaftet P&G mit Produkten, die sich vereinfacht gesagt ums Putzen und Reinigen drehen.


Auswahl der Reinigungsprodukte von P&G

Quelle: P&G Investor Relations, Brands

Ariel wird wahrscheinlich schon jeder mal gehört haben, eines der bekanntesten Waschmittel überhaupt. Allgemein wird’s schwer bei Haushaltsprodukten nicht zu P&G zu gelangen, mit Marken wie Ariel, Gain, Febreze oder Swiffer ist das Markenportfolio stark aufgestellt.

In diesem Segment erzielt Procter & Gamble eine Nettomarge von 20,8 %.


Baby, Feminie Care & Familiy Care


24,6 % des Umsatzes werden in diesem Segment erwirtschaftet. Dieses Segment enthält einige der bekanntesten Marken des Konzerns, darunter fallen beispielsweise Pampers, Bounty, Always oder auch Always Discreet.

Die Marge von 21,6 % liegt ebenfalls im Konzerndurchschnitt.


Beauty


Knapp 1/5 des Gesamtumsatzes entfällt auf das Segment Beauty. Auch hier ist P&G wieder mit bekannten Marken wie Head & Shoulders oder Old Spice vertreten. Ebenso gut wie die Produkte ist meiner Meinung nach die Nettomarge in diesem Bereich, 26,8 % kann sich sehen lassen.


Health Care


Auswahl Health Care Produkte von P&G

Quelle: P&G Investor Relations, Brands

Immer noch beachtenswerte 13,5 % des Umsatzes stammen aus dem Bereich Health Care. Eine der bekanntesten und teuersten Marken der ganzen Mundhygiene ist wohl Oral-B. Die Marge dieses Segments ist mit 24,6 % auf jeden Fall mehr als akzeptabel.


Grooming


Das letzte und kleinste Segment bei P&G, aber wahrscheinlich, das mit der größten Markenstärke und Markendominanz. Bei Rasierern ist P&G mit Braun, Gillette und Venus die absolute Nummer 1, kommt auf einen Marktanteil von über 60 %.

Genauso stark sieht auch die Nettomarge aus, sie ist mit 27,9 % konzernweit am höchsten.


Auswahl Grooming Produkte von P&G

Quelle: P&G Investor Relations, Brands

Zusammengefasst kann man sagen, Procter & Gamble kannste nich aus deinem Haus raushalten, die meisten Produkte sind unverzichtbar und verfügen über einen guten Ruf. Es wird außerdem der komplette Haushalt abgedeckt, die Segmente sind meiner Meinung nach auch gut diversifiziert.




Umsatzübersicht Land



Das Procter & Gamble seine Umsätze diversifiziert im ganzen Haushalt macht, haben wir mittlerweile rausgefunden, jetzt werfen wir einen Blick darf, wie die globale Diversifikation aussieht. Das ist wichtig, denn falls ein Absatzmarkt schwächelt, kann das von anderen Märkten aufgefangen werden.


Umsätze nach Ländern

Quelle: marketscreener.com, eigene Darstellung

Es ist unbestreitbar, dass P&G ein weltweit aktiver Konzern ist, jedoch finde ich es schade, wie die Umsätze dargestellt werden. Eine wirkliche Aufteilung der Umsätze habe ich nicht gefunden, nur eine, die sich auf das Nettoergebnis bezieht.

Zwar sieht das auf den ersten Blick diversifiziert aus, aber für einen so großen, weltweit aktiven Konzern ist die US-Abhängigkeit schon deutlich. Knapp die Hälfte des erwirtschafteten Gewinns stammt aus den USA.

Auch etwas schade finde ich den geringen Anteil an den Emerging Markets, dort hat Unilever eine deutliche besser Marktstellung. Link zur Unilever Analyse.


Umsatzwachstum je Absatzmarkt

Quelle: marketscreener.com

Auch das Wachstum je Absatzmarkt untermauert meine Behauptung der Wichtigkeit des US-Marktes, denn dort war das Umsatzwachstum von 2021 auf 2022 fast 3x so hoch wie im Rest der Welt.

Ums kurz zu machen, mit Blick auf die Absatzmärkte zeigt sich eine große US-Abhängigkeit und ein geringer Anteil der Emerging Markets.



Aktien4freedom Score



Der A4F - Score ist eine von mir entwickelte Möglichkeit eine Aktie, aufgrund mangelnder Qualität, bereits vorab zu identifizieren, sodass man sich die Mühe die Aktie zu analysieren sparen kann. Für mich wird eine Aktie ab einem Score von 80% interessant, außer es ist ein Qualitätsunternehmen das gerade schwierige Zeiten durchmacht und deshalb unterbewertet ist.


Aktien4freedom Score

Quelle: eigene Darstellung

P&G erreicht in meinem Scoringmodell 62,50 von 100 Punkten.
Im Folgenden möchte ich kurz auf das Score-Ergebnis eingehen.


Wie wir sehen können, erreicht Procter & Gamble beim Wachstum grade mal 5 von 20 Punkten, das ist zum einen der Brache, dem langsam wachsenden (1-2 %) Konsumgütersektor geschuldet, zum anderen aber auch den Restrukturierungsmaßnahmen der letzten Jahre, denn durch den Verkauf von über 100 Marken lässt natürlich der Umsatz nach.


5 von 20 Punkte gibt’s außerdem bei der Bewertung, P&G erscheint, mit Ausnahme der KGVs, aktuell eher teuer bewertet zu sein. Dazu aber später mehr.


Starke 22,5 von 30 Punkten gibt’s bei der Qualität, die Verschuldung und die Gewinnkontinuität sind beeindruckend. Der Burggraben ist bei P&G durchaus gegeben, die Markenstärke ist beeindruckend, aber dazu möchte ich später auch noch was sagen. Allein bei der erwarteten Rendite laut dem IRR-Modell gehen 7,5 Punkte verloren.

Herausragend ist die Rentabilität bei Procter & Gamble, alle Punkte erfüllen meine Anforderungen.




Chancen



Marken als Burggraben


Als Chance von P&G sind ganz klar die Marken des Konzerns zu nennen. Viele von uns wachsen mit den Produkten auf, benutzen sie selbst täglich oder bei unseren Kindern. (z.b. Pampers)
Das erzeugt eine gewisse Verbundenheit mit dem Produkt, dem Unternehmen und macht es wahrscheinlich, dass die Produkte auch von der nächsten Generation benutzt werden.


Produkte von P&G die täglich genutzt werden

Quelle: P&G Investor Relations, JA Bericht 2022

Um das aufrechtzuerhalten und diesen Effekt noch zu vertiefen hat sich P&G vor ein paar Jahren dazu entschieden, das eigenen Portfolio umzubauen, sich nur noch auf die wirklich starken Marken zu fokussieren. Das birgt zwei Vorteile, zum einen erleichtert es die Verwaltung um einiges, man muss sich nicht mehr um so viel kümmern, zum anderen hat es einen positiven Effekt auf die Margen des Unternehmens. Durch die Fokussierung auf Premiumprodukte lassen sich höhere Preise durchsetzen, das wiederum führt zu höherem Gewinnwachstum und einem höheren Aktienkurs.


Alle Produkte von Procter and Gamble

Quelle: P&G Investor Relations, JA Bericht 2022

Aktuell sind es knapp über 60 Marken, welche P&G im Portfolio hat, 39 % dieser Marken erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 1 Mrd. $. Das ist höchst beeindruckend, man könnte von einer Art Burggraben sprechen. Zum Vergleich, bei Unilever (Link zur Unilever Analyse) liegt der Anteil der Marken, welche mehr als 1 Mrd. $ Umsatz haben bei gerade mal 3,5 %.
Ein weiterer Beweis für die größere Effektivität eines fokussierten Portfolios.


Chancen in den Emerging Markets


Wie wir oben bei den Umsätzen nach Absatzmarkt gesehen haben, beläuft sich der Anteil der Emerging Markets am Nettogewinn gerade mal auf 6 %, da ist also noch deutlich Luft nach oben.

Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert für P&G, denn zum einen besteht in den EM ein deutliches Potential, dass man mit dem Wohlstandswachstum der Bevölkerung mitwächst, und als Konzern sollte sich P&G diese Chance nicht entgehen lassen.

Aber hier steht sich P&G mit dem oben genannten Punkt der Fokussierung auf Premiummarken auch selbst im Weg, denn der Großteil der Menschen in den Entwicklungsländern kann sie sich (noch) nicht leisten.


Wachstumsstrategie von P&G

Quelle: P&G Investor Relations, JA Bericht 2022

Ich muss ehrlich sein, weitere Chancen sehe ich persönlich einfach nicht, das Geschäftsmodell ist sehr langweilig und klar definiert und das ist gut so.

Es hat sich seit fast 200 Jahren bewährt und wird das auch weiter tun. 😊




Risiken


Burggraben ist nicht so groß wie man vielleicht denkt


Möglicherweise habt ihrs euch oben anhand meines Schreibstils schon gedacht, aber meiner Meinung nach ist der Burggarben nicht so groß, wie man auf Anhieb denkt und vor allem nicht so groß, wie er auf Social Media dargestellt wird.


Betrachtung der aktuell Q1/23 Zahlen

Quelle: aktienguide

Versteht mich nicht falsch, P&G hat aufgrund seiner Marken und den starken Marktstellungen seiner Marken auf jeden Fall einen gewissen Burggraben, aber per Definition müssten dann die kompletten Kosten an die Kunden weitergegeben werden, was nicht der Fall ist.
Wie wir oben schön sehen können, stieg der Umsatz um 1 %, wobei im gleichen Atemzug die Produktionskosten (Direkte Kosten) um 5 % gestiegen sind.
Somit sank der Nettogewinn um 4 % und das, obwohl das organische Wachstum durch Preiserhöhungen bei 8 % lag.


Einfach gesagt, trotz Preiserhöhungen um 8 % (was bei einer aktuellen Inflationsrate von 8,3 % in den USA nicht mal die Inflation ausgleicht), sank der Gewinn um 4 %.


Sinkende Verhandlungsmacht gegenüber Händler


Supermärkte setzten Konsumgüterhersteller unter Druck

Quelle: Merkur

Der Wind gegenüber den großen Konsumgüterherstellern wird die letzten Jahre immer rauer, solche Meldungen wie ihr oben seht sind keine Seltenheit mehr. Die Discounter (Lidl, Edeka, Kaufland, Target, Walmart, … ) wissen mittlerweile um ihre Verhandlungsposition, sie lassen sich von den Großkonzernen (Coca-Cola, Mondelez, P&G, …) nicht mehr ausnehmen, sie lassen sich keine beschissenen, hohen Preise mehr auferlegt.
Und wenn die großen Konsumgüterhersteller ihre Produkte verkauft haben wollen, müssen sie den Discountern entgegenkommen, das drückt natürlich auf die Margen.
Förderlich ist dabei auch nicht, dass alleine Walmart für 15 % des Konzernumsatzes verantwortlich ist.


Eigenmarken


Eigenmarken der Supermärkte erobern immer mehr Marktanteile

Quelle: Stiftung Warentest

Und als wäre das nicht genug, haben die Supermärkte begonnen Eigenmarken zu produzieren und diese gezielt besser zu vermarkten als die Produkte der Konsumgüterhersteller. Diese Eigenmarken sind in der Regel weitaus günstiger als die Produkte der Konsumgüterhersteller und können auch geschmacklich mehr als nur mithalten.
Ein weiterer Vorteil der Eigenmarken ist die hohe Inflation, denn so sind die großen Konsumgüterhersteller gezwungen, die Preise nicht allzu stark anzuheben, da sie sonst zu viele Kunden, die es sich einfach nicht mehr leisten können, die teuren Premiumprodukte zu kaufen, verlieren würden.
Diese Bedrohung ist mehr als nur real, die deutschen Supermärkte konnten beispielsweise den Anteil der verkauften Eigenmarken gegenüber den Konsumgüterhersteller in diesem Jahr um 37 % steigern.




Fundamentale Bewertung


Kommen wir nun zur fundamentalen Bewertung der P&G Aktie.

Als Wachstum für die nächsten 5 Jahre habe ich einen Wert von 5 % gewählt. Diesen Wert nehmen ich aus dem P&G Geschäftsbericht, in dem es heißt: „4 - 6 price led growth“.

Auch habe ich meine normale Abzinsungsrate aufgrund des nichtzyklischen Geschäfts von 1,1 auf 1,08, die durchschnittliche Rendite des MSCI World, gesenkt.

In den Jahren 6 - 8 wird sich das Wachstum um 10 % verlangsamen und in den Jahren 9 - 10 nochmals um 10 %. Dass sind meiner Meinung nach realistische Annahmen.


Bewertung von P&G anhand des Free Cashflow

Quelle: eigene Darstellung

Somit erhalte ich mit meinen Annahmen einen fairen Wert pro Aktie in Höhe von 120,71 $, wobei der aktuelle Aktienkurs (Stand 23.10.2022) 128,85 $ beträgt.

Somit ist die P&G Aktie leicht überbewertet.

Um meine Annahmen nochmals zu Überprüfen habe ich den Aktienfinder zu Rate gezogen.


Bewertung von P&G mit Hilfe des Aktienfinders

Quelle: aktienfinder.net, eigene Darstellung

Der Aktienfinder bestätigt meiner Annahme der Überbewertung, egal auf welche Zahlen wir schauen, seins die historischen Multiples, der faire Wert nach der Bewertungsmethode des bereinigten Gewinns (FV liegt bei 124 $, aktuelle Aktienkurs (Stand 23.10.2022) 128,85 $) oder wenn wir den fairen Wert anhand des Free Cashflows betrachten (FV liegt bei 112 $, aktuelle Aktienkurs (Stand 23.10.2022) 128,85 $).

P&G ist also aus fundamentaler Sicht leicht überbewertet.



Technische Bewertung


Werfen wir nun einen Blick auf den Chart von P&G.
Erstmal ist anzumerken, P&G läuft in einem langfristigen Aufwärtstrend stetig nach oben, es werden höhere Hochs und höhere Tiefs gebildet. Im Wochenchart sind einige auffällige Sachen zu sehen, welche wir nun Step by Step abarbeiten.


Chartanalyse der Procter and Gamble Aktie

Quelle: Tradingview, eigene Darstellung

Als Erstes ist mir die obere lila Zone von 128 bis 122 $ ins Auge gefallen, wir haben hier eine sehr starke Zone mit dem Vorcoronahoch und einem weiteren Verlaufstief von Anfang 2021. Außerdem verläuft in dieser Zone die blau aufsteigende Trendlinie, an der der Kurs seit 3 Wochen hängt.
Beides erstmal ein bullisches Zeichen.


Eine weitere Zone für mögliche Käufe würde bei 107 – 102 $ liegen, dort träfen wir auch auf das 61,8er Fibonacci, einem der stärksten Tradinglvl. Für langfristig orientierte Käufe wäre das wahrscheinlich eine schöne Kaufgelegenheit.


Zudem ist mir im Wochenchat dein Doppel Top aufgefallen (hellblaues M), welches seine Nackenlinie bei der blauen Horizontalen hat. Man messt nun vom höchsten Punkt des M´s bis zur Nackenlinie und legt diese Streck an die Nackenlinie an, um ein Kursziel zu erhalten (Die beiden blauen Pfeile). Und siehe da, das Kursziel liegt genau in der von mir angesprochenen starken Zone bei 128 – 122 $. Diese Formation ist somit abgearbeitet, ein weiteres eher bullisches Zeichen.



Einzig das Volumen möchte nicht so ganz in die bullische Tendenzen passen, denn jeder Abverkauf erfolgte unter stark steigendem Volumen, während die Erholungen nur nachlassenden Volumen aufweisen können. Ein eher bärisches Zeichen.


Zusammengefasst haben wir also 2 bullische Zeichen mit der Zone und dem Doppelt Top, aber ein eher bärisches Volumen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir erstmal das 50er Fibo bei 118 $ anlaufen werden, und uns in der Zone etwas seitwärts bewegen, jedoch dann wieder nach oben drehen könnten.
Alles in allem finde ich den Chart echt gut, in Kombination mit den fundamentalen Daten und dem fairen Wert pro Aktie könnte das eine schöne Chance darstellen.




Dividendenkennzahlen



Dividendenrendite in %2,74 %
Dividendenwachstum ø 5 J5,48 %
nicht gesenkt seit66 Jahren
gesteigert seit66 Jahren
Payout Free Cash Flow68,50 %
Payout vom Gewinn62,60 %
Stabilität Dividende0,99 von 1,00
Dividende3,68 €
ø Dividendenrendite letzten 5 Jahre2,68 %
Datum der Analyse23.10.2022

Diese Dividendenkennzahlen sprechen für sich allein, da gibt´s überhaupt nichts zu meckern. Einzig vielleicht die Ausschüttungsquote vom Free Cashflow, diese liegt mit knapp 70% schon in einem höheren Bereich.

Alles andere is Top.


Fazit:



Wir haben mit P&G ein traditionsreiches, gutes Unternehmen mit einem verlässlichen Geschäftsmodell und einen starken Dividendenhistorie. Außerdem besitzt der Konzern einige der stärksten Marken im Konsumgüterbereich, man kommt zu Hause nicht an P&G vorbei.

Aber diese Aktie ist kein blinder Kauf, die Verhandlungsmacht der Supermärkte nimmt immer weiter zu, genauso wie der Anteil der Eigenmarken. Auch ist der Burggraben und somit die Preissetzungsmacht nicht so hoch, wie viele denken.

Aktuell scheint mir die Aktie leicht überbewertet, jedoch wäre ich aufgrund des fundamentalen fairen Werts in Kombination mit der charttechnischen Lage bei ca. 118 $ eine erste Tranche zu kaufen.

Fazit:

Halten, mit möglichem ersten kleinen Kauf in der angesprochenen Zone.


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Was hälts du von P&G

Ich hoffe dir hat meine Analyse gefallen. :)

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und saftig Rendite!

Disclaimer

Ich habe den Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, kann jedoch die Richtigkeit der angegebenen Daten nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung meinerseits statt. Dieser Beitrag dient einzig Informationszwecken und stellt keine Kauf oder Verkaufsaufforderung dar. Aktiengeschäfte sind hochriskant und auch ein Totalverlust ist möglich. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste die entstehen.

Du bist selbst für deine Investitionsentscheidungen verantwortlich.

Ich selbst halte zum Zeitpunkt der Analyse keine Procter and Gamble Aktien, also beachte bitte einen möglichen Interessenskonflikt



Quellen:

marketscreener

zacks, PEG Ratio

aktienguide

aktienfinder

Aktien4freedom, Unilever Aktienanalyse

P&G Investor Relations, Brands

P&G Investor Relations, Q1/23 Bericht

P&G Investor Relations, Jahresabschluss 2022

wallsteet online, Bild CEO

Merkur, Bild Edeka

Stiftung Warentest, Bild Eigenmarken vs. Handelmarken