BASF Aktienanalyse

Ist der Zykliker nach 3-facher Prognoseerhöhung nun ein Kauf?

In der heutigen Analyse geht es um BASF.

Ist es schon zu spät beim Frühzykliker BASF einzusteigen, um von den Nachhohleffekten der Wirtschaft nach den schwierigen Coronamonaten zu profitieren? Oder ist BASF mit 5,09 % Dividendenrendite immer noch ein Kauf?

BASF Logo


BASF ist nach Umsatz der größte Chemiekonzern der Welt und einer der wenigen Weltmarktführer, die wir hier in Deutschland noch haben. Der Chemiemarkt ist ein sehr zyklischer Markt, d.h. er reagiert sensibel auf die aktuelle wirtschaftliche Lage. Außerdem wächst der Chemiemarkt mit nur rund einem Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wächst mit gut 2-3 % pro Jahr. Schauen wir uns jetzt BASF mal genauer an, und warum die Aktie, vor allem für Langfristige Investoren, welche noch einen zyklischen Wert im Depot möchten, möglicherweise ein Kauf sein könnte.


Hier mal n paar Keyfacts zu BASF:


SektorGrundstoffe
IndustrieChemie
Marktcap.59,53 Mrd. €
Aktienanzahl919 Mio.
Umsatzwachstum ø 5 J- 3,44 %
Gewinnwachstum ø 5 J- %
Preis64,85 €
ISINDE000BASF111
TickerBAS.DE
Datum der Analyse05.09.2021


Inhaltsverzeichnis



Unternehmensgeschichte



BASF wurde 1865 unter dem Namen Badischen Anilin- & Sodafabrik in Mannheim gegründet. Friedrich Englhorn gründete BASF um den Steinkohleteer, welcher bei der Produktion seiner Firma für Leuchtgas anfiel, weiter verarbeiten zu können. So produzierte BASF in seinen Anfangsjahren aus dem Steinkohleteer Teerfarbstoffe für die Textilindustrie. Da das Geschäft mit Färbemitteln gut lief, beschloss man Färbemittel auf Basis von Indigo herzustellen, die Anilinfarben. 1914 eröffnete man das Agrarzentrum Limburgerhof und nahm die Produktion von Düngemittel und Ammoniak auf. Zum Vergleich: Damals produzierte man mit der ersten Anlage zur Ammoniaksynthese 7.200 Tonnen Ammoniak im Jahr, heute sind es fast 900.000 Tonnen. Nach dem ersten Weltkrieg wurden alle Fabriken von den Alliierten demontiert und die Patente beschlagnahmt. Somit ging die Marktführerschaft BASF´s im Farbbereich verloren und wurde bis heute nicht wiedererlangt. Im zweiten Weltkrieg wurde beispielsweise das von BASF zur Schädlingsbekämpfung entwickelte Giftgas Zyklon B von den Nazis für absolute Gräueltaten missbraucht. In der Nachkriegszeit, unter französischer Beaufsichtigung, wurde die Produktion, auch unter dem heutigen Namen BASF, wieder aufgenommen. So entwickelte man z.b. 1951 das Styropor. Über die Zeit begann man schließlich sich zu diversifizieren und immer mehr Geschäftsbereiche zu erschließen. 1965 wurde die Pharmasparte gegründet, 1982 beispielsweise das Riechstoffsegment, usw. ... Schon krass wie sich BASF über die Zeit gewandelt hat und für was die Produkte missbraucht wurden. Da steht BASF aber auf jeden Fall nicht allein dar, viele deutsche Unternehmen haben sich zu Zeiten der Nazis nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Trotzdem kann man sagen, dass BASF auf jeden Fall ein geschichtsträchtiges Unternehmen ist.


CEO


Seit dem 04. Mai 2018 ist Martin Brudermüller CEO von BASF. Er studierte 1980 an der Karlsruher Uni Chemie und erhielt 1987 seine Promotion. Zu BASF kam Brudermüller bereits 1988, genauer gesagt stieg er im Ammoniak Bereich des Unternehmens ein. Seither arbeitete er sich durch verschiedene Abteilungen immer weiter nach oben, bis er 2006 in den Vorstand von BASF berufen wurde. 2011 wurde er zum Stellvertretenden CEO ernannt. Diesen Posten füllte er bis zur Berufung als CEO im Jahre 2017 aus. Nebenbei sitzt Brudermüller seit 2021 im Aufsichtsrat, sowohl bei der Daimler AG, als auch bei der Mercedes Benz AG. Für mich persönlich mehr als überraschend ist Brudermüller seit 10/2018 Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Grünen, obwohl die Grünen eine kritische Haltung gegenüber einem solch großem CO2 Produzenten wie BASF haben, aber dazu später mehr. Aber grundsätzlich ist es meiner Meinung nach positiv anzusehen, wenn der eigene CEO vom Fach ist und versteht was sein Unternehmen produziert. Auch gefällt mir der Werdegang innerhalb der Firma.


Umsatzübersicht Segment



Gesamtumsatz 2020: 59,15 Mrd. €


Umsätze nach Geschäftsbereich


Alleine an dieser Übersicht kann man schon erkennt, wie gut sich BASF betriebsintern diversifiziert hat. Schauen wir uns die einzelnen Umsatzsegment mal genauer an.



  • Surface Technologies: Hier stellt BASF Katalysatoren, Beschichtungsmittel und Stoffe für den Bau von Batterien her
  • Materials: BASF produziert in diesem Segment vor allem die sogenannten Basischemikalien. Ein Beispiel hierfür wäre AdBlue. Das ist auch der Umsatzbereich, welcher am kritischten zu betrachten ist, dazu aber später mehr.
  • Chemicals: 13,6 % des Umsatzes werden mit Produkten aus Erdgas/Erdöl gewonnen
  • Industials Solutions: Es werden Grundstoffe für die Autoindustrie hergestellt, wie z.b. Klebstoffe, Schmiermittel, Verbundsstoffe, etc.
  • Agricultural Solutions: BASF produziert Chemikalien für die Landwirtschaft, wie z.b. Insektizide oder Pestizide
  • Nutrition & Care: Produktion von Waschmittel, Aromastoffe oder Vitaminen.

Die letzten beiden Umsatzsegmente sind die beiden interessantesten bei BASF. Mit diesen zweien versucht man immer mehr Fuß in antizyklischen Märkten zu fassen, denn Gegessen, Getrunken oder Geduscht wird sich auch in wirtschaftlichen Schwächephasen. Agricultural Solutions stellt auch den den wachstumsstärksten Bereich von BASF da. Diese Branchen soll Schätzungen zufolge die nächsten Jahre mit ca. 5% p.a. wachsen.

Alle anderen Segment sind, wie das Unternehmen selbst auch, zyklisch. Als Wachstumstreiber wächst der Bereich Surface Marterials mit gut 4,55% p.a. am stärksten. Läuft die Weltwirtschaft schlecht sinken die Aufträge, welche BASF bekommt. Um dann trotzdem mit der Konkurrenz mithalten zu können müssen Preise gesenkt werden, was wiederum die Margen drückt. Wenn sich das Blatt aber wendet und ein Nachfrageüberhang entsteht steigen die Margen, Umsätze und Gewinne überproportional an, wie ihr in der unten stehenden Grafik, z.b für die Jahre bis 2015, sehen könnt.



Gewinnwachstum BASF im Rückblick

Quelle: https://aktienfinder.net/aktienfinder



Umsatzübersicht Länder


Umsätze nach Ländern



Wie auch schon oben, gibt´s auch bei der Umsatzdiversifikation nach Länder nicht´s zu meckern.

Als weltweit größter Chemieproduzent besitzt BASF Fabriken in allen Teil der Welt. Vor allem in den Bevölkerungsreicheren Ländern und an ihren Industriestandorten ist BASF, wie ihr in der unteren Graphik seht, aktiv.


BASF weltweite Produktionsstandorte



Besonders bei BASF ist das Verbundsprinzip, welches später noch genauere erläutert wird. Die europäischen Standorte sind hier einmal Ludwigshafen (DE) und Antwerpen (BEL). Die beiden Anlagen in den USA befinden sich in Texas und Lousiana. Die asiatischen Produktionsstätten sind einmal in Malaysia und einmal in Nanjing (CHN).

Aktien4freedom Score



Der A4F - Score ist eine von mir entwickelte Möglichkeit eine Aktie, aufgrund mangelnder Qualität, bereits vorab zu identifizieren, sodass man sich die Mühe die Aktie zu analysieren sparen kann. Für mich wird eine Aktie ab einem Score von 80% interessant, außer es ist ein Qualitätsunternehmen das gerade schwierige Zeiten durchmacht und deshalb unterbewertet ist.


Aktien4freedom Score


BASF erreicht in meinem Scoringmodell gerade mal lächerliche 35%. Der Eindruck und das schlechte abschneiden ist aber meiner Meinung nach übertrieben. Wenn man sich nur mal die Grafik in der Mitte ansieht erkennt man, dass die Zykliken immer wieder kommen und auf die schlechteren Zeiten immer sehr sehr gute Folgen. Das heißt, aktuell sieht man bei den Kennzahl wie schwer Corona und der wirtschaftliche Stillstand BASF zugesetzt haben. Jedoch ist die Verschuldung in Ordnung und liegt für 2021 bei unter 3,5. Auch schützten und polstern BASF eine Eigenkapitalquote von über 40% und ein starker Burggraben. Bei zyklischen Unternehmen sollte man eigentlich dann zuschlagen wenns nicht so gut für das Unternehmen aussieht, aber dazu später mehr.


Chancen



Eine der größten Stärke und ein Teil des Burggrabens von BASF ist die Produktion im sogennanten Verbund - Prinzip. Das ist eine kosten - und ressourchenschonende Möglichkeit die " Abfälle " (Edukte) chemischer Reaktionen weiter zu verarbeiten oder diese sogar zu verkaufen.

Ein kleines Beispiel:


Erklärung Verbundsprinzip

https://marcopazzaglia.com/2020/09/03/grau-blau-turkis-grun-was-hat-es-mit-der-farbskala-fur-wasserstoff-auf-sich/


Wird zum Beispiel Wasserstoff benötigt, schmeißt BASF, anderes als andere Unternehmen das Restprodukt Sauerstoff nicht einfach weg, BASF verwendet den Sauerstoff aus diesem Beispiel dann z.b. in einer anderen chemischen Reaktion oder füllt ihn in Flaschen ab und verkauft ihn. Dieses Prinzip spart zum einen Kosten und Ressourcen und hilft BASF dabei die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Außerdem ist dieses Verfahren in dieser Perfektion bei Chemieunternehmen einzigartig und hebt BASF somit deutlich von der Konkurrenz ab.

Diversifikation

Ein weiterer Vorteil den ich oben schon einmal herausgehoben habe ist die betriebsinterne Diversifikation von BASF, fast wie in einem ETF auf den Chemiemarkt. Läuft eine Sparte mal schlecht, was bei einem zyklischen Unternehmen schon mal der Fall sein kann, wird der Umsatzrückgang durch die anderen Sparten ausgeglichen. Das ist ein bisschen wie beim investieren. Hast du z.b. 10.000€ angelegt, die Hälfte davon aber in Technologie, leidet dein Depot überdurchschnittlich stark wenn der Tech - Sektor Probleme hat.

Zukunftsaussichten

Auch positioniert sich BASF in sehr zukunftsträchtigen Branchen wie z.b. dem 3D Druck. Hier will BASF sogar noch einen Schritt weiter gehen und sich als führender Zulieferer von Batteriechemikalien für die E-Mobilitätsbranche etablieren. Das sorgt langfristig für weiteres Umsatzwachstum sowie eine weitere Branche die erschlossen wird. Auch strebt BASF an, die Lithium Ionen Batterien für die weltweite Automobilindustrie zu entsorgen und hier Recycling zu betreiben. Ein Aspket der in Zukunft hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltschutz von Vorteil sein könnte. Außerdem erschließt man hier eine Wertschöpfungskette, wenn man zuerst die Chemikalien für die Batterien liefert und die verbrauchten Batterien später dann entsorgt.

Marktstellung

Eine weitere Chance bietet BASF durch seine große Marktmacht. Als weltweit größter Chemiekonzern arbeitet man natürlich mit vielen unterschiedlichen Kunden und Zulieferer zusammen. Eben durch diese große Marktmacht kann man den Preis bei den Zulieferern weiter nach unten drücken, nicht zuletzt auch wegen den Unmengen an Rohstoffen die BASF für die Produktion benötigt, und diese niedrigen Preise an die Kunden weitergeben um international Wettbewerbsfähig zu bleiben. BASF drückt aber nicht nur den Preis bei seinen Zulieferern, sie achten auf gewisse Nachhaltigkeitswerte, welche die Zulieferer erfüllen müssen. Für Zulieferer gibt es ein extra Bewertungssystem von BASF, welche darüber entscheiden, welche Zulieferer genommen werden und welche nicht. Dieses Schema findet ihr im Jahresabschluss von BASF.

Politische Verbindungen

BASF hat sich durch seine fast 200 Jahre Unternehmensgeschichte natürliche viele strategisch wichtige Partnerschaften gesichert. So sind Geschäftsbeziehungen teilweise über 100 Jahre alt. Nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang auch die Beziehungen in die Politik, welche auch Jahrzente Alt sind. Mit 52.000 Mitarbeitern in Deutschland hat auch die Politik ein Interesse am Erfolg und Bestehen von BASF.


Risiken



Bei BASF gibt es ein paar Risiken, die man als Investor auf dem Schirm haben muss..


Kein bis wenig Wachstum

Der weltweite Chemiemarkt ist, wie die gesamte Branche, sehr zyklisch und wächst durchschnittlich mit ca. 1 % pro Jahr, auch wenn sich BASF vorgenommen hat um 0,1% stärker als der weltweite Chemiemarkt zu wachsen. Wenn der Chemiemarkt sehr langsam wächst oder sogar schrumpft, das ist meist nach einer Krise, wie dem Abgasskandal 2018 oder der Coronakrise 2020 der Fall, hat das starke Auswirkungen auf den Umsatz, Gewinn und die Kennzahlen. Durch den weltweiten Rückgang der Nachfrage entsteht nach Krisen ein sehr hoher Preis- und Konkurrenzdruck in der Chemiebranche. Es zählt dann nur noch, wer dem Kunden das günstigste Angebot machen kann. Jedoch ist der Preisdruck nicht in allen Umsatzsegmenten von BASF so hoch, sondern nur bei den Basischemikalien, auch weil hier keinerlei Patente die Produkte von BASF schützen.

Konkurrenten

Konkurrenzsituation


Ein Großteil der Basischemikalien wird in China produziert, da hier, wie auch bei vielen anderen Produktion, die Produktionskosten am geringsten sind. BASF hat aber erkannt, dass dieses Segment sehr umkämpft ist und investiert immer mehr in nichtzyklische Umsatzbereiche wie Nutrition & Care, da Menschen auch in wirtschaftlichen Schwächephasen ihre Kleidung waschen müssen. Diese Investitionen sollen auch in Krisen die Margen und Umsätze von BASF stabil halten.

Gesetzgeber

Von gesetzlicher Seite sollten immer die Sicherheitsbestimmungen im Auge behalten werden. Passieren Unfälle, wie z.b. vor ein paar Wochen bei Bayer, als es eine Explosion gab, könnte sich das temporär negativ auf den Aktienkurs auswirken. Die Wahlen im September 2021 sind ebenfalls von großer Bedeutung für BASF. So würde eine Klimaneutralität bis 2025 den Konzern Abermilliarden kosten und die internationale Wettbewerbsfähigkeit von BASF stark beschädigen.

Finanzielle Situation

Auch die finanzielle Seite des Unternehmens muss man ganz genau im Auge behalten. Der Umsatz sank die letzten Jahre dauerhaft ( nicht unüblich bei zyklischen Unternehmen ). Der operative Gewinn sank ebenfalls, bereinigt von Sondereffekten, um 8,9%. Ebenso sank der Free Cash Flow um 7,4%, dass ist vor allem für die Dividende problematisch, da wir bereits bei einer Ausschüttungsqoute von 78,7% des Free Cash Flows sind. Corona lastet also schwer auf dem Unternehmen und führte 2020 auch zu einem Verlust. Die Zahlen sind meiner Meinung nach aber immer unter dem Blickpunkt eines so zyklischen Geschäfts zu sehen. Der Aktienkurs hat sich die letzten Jahren dem Umsatzrückgang angepasst, so drängt sich auch der Schluss auf, dass bei steigendem Umsatz der Aktienkurs und alle Margen und Kennzahlen eine Entwicklung nach oben nehmen werden.

Nachhaltigkeit

„We create chemistry for a sustainable future“ so steht´s im Geschäftsbericht 2020. Bis 2030 will man CO2 neutral wachsen. Erreichen will man dieses Ziel mit einer dreiteiligen Strategie. Zu ersten will man die aktuellen Anlagen effizienter machen, zweiten soll beim Bezug von Roh, Hilfs, Betriebs, - stoffen darauf geachtet werden, dass diese CO2-arm produziert worden sind. Drittens wird aktiv nach neuen, emissionsarmen Technologien und Verfahren geforscht um die zugegebermaßen ambitionierten Ziele zu erreichen. Der größte Teil der Emissionen entstehen bei BASF durch den Energieverbrauch, deshalb sollte hier ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, ob die Aussagen und Versprechen aus dem Geschäftsbericht auch eingehalten werden. Denn machen wir uns nichts vor, das wird ´n Mammutprojekt.


Nachhaltigkeitsplan von BASF



Bewertung



Bei zyklischen Unternehmen wie BASF ist eine Bewertung mit einem Discounted Cash Flow Modell eher schwierig, da durch die Zyklik, welche dieser Markt mit sich bringt, der zukünftige Free Cash Flow schwer abgeschätzt werden kann und die vergangenen Cash Flows wenig Aussagekraft haben.

Bei Zyklikern ist die Aktie in der Regel am kaufenswertesten, wenn keiner die Aktie haben will, sprich in einem zyklischen Tief.


Übersicht BASF Entwicklung

Quelle: alleaktien.de/quantitativ


Wie man schön sehen kann, wäre das im Jahr 2020 der Fall gewesen, in dem BASF sogar einen Verlust pro Aktie schrieb. Aber auch andere Kennzahlen deuten auf ein zyklisches Tief und somit eine Kaufgelegenheit im Jahr 2020 hin. So lag z.b. die Dividendenrendite im März 2020 bei über 8 % oder das Verhältnis Kurs/EBIT bei über 16. Das ist ganz normal da in zyklisch schwachen Phasen die Gewinne und somit auch die Aktienkurse zurückgehen, so wirkt die Aktie teuer, obwohl sie es nicht ist.


Umsatzübersicht

Quelle: alleaktien.de/quantitativ


Auch hier sieht man nochmal schön, wie sich der Umsatz zyklischen in den letzten Jahren zurückentwickelt hat. Aber man sieht ebenfalls, dass der Umsatz und somit auch der Gewinn und die Margen die nächsten Jahre aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs anziehen sollen.


Hier noch einige Kennzahlen die ich mir immer anschaue:


Kennzahlenübersicht:
PEG Ratio aktuell1,38
Unternehmenswert/Umsatz0,99
KUV0,94
Nettomarge 20217,13 %
KGV16,38
Cashflow pro Aktie 20217,17 €
Verschuldungsgrad 20213,49
Kurs Buchwert Verhältnis 20211,65


Fazit:



BASF ist ein typischer Zykliker, aber mit einigen Vorzügen. Erstens ist das Unternehmen durch die sehr breite Diversifikation wie ein kleiner ETF auf die Chemiebranche, zweitens werden durch das Verbundsprinzip Kosten gespart und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2030 wird einem Schritt näher gekommen. Drittens positioniert sich BASF in zukunftsfähigen Branchen und forscht hier aggressiv nach neuen Chemikalien, welche dann auch durch Patente (vorerst) geschützt sind. Viertens gefällt mir, dass BASF versucht sich mehr auf die eher nichtzyklischen Umsatzsegment wie die Landwirtschaft und Konsumgüter zu fokusieren. Das sorgt dafür, das die Dividende auch in Krisenzeiten und wirtschaftlichen Schwächephasen gehalten werden kann.

Die finanziellen Kennzahlen ( quasi allen Kennzahlen, auch ROCE oder EBIT ) sollten sich mit dem wiederhochfahren der Wirtschaft auch bei BASF besseren, was auch die letzten Quartalszahlen und die Anhebung der Umsatzprognose zeigen. Hier hat die Coronakrise und auch der Verkauf des Bauchemikaliengeschäfts deutliche Spuren hinterlassen.

Für ein diversifziertes, langfristiges Portfolio, welches auch in Krisenzeiten gehalten wird, ist BASF eine gute Wahl um von den wirtschaftlichen Zyklen zu profiteren und zudem ein heimisches Unternehmen mit hoher Dividende im Depot zu haben.

Meiner Meinung nach haben wir das Tief des zyklische Tiefs schon verpasst, dennoch ist die Aktie, beim aktuellen Kurs von 64,85 € ( Stand: 05.09.2021) immer noch ein Kauf für mich und läuft bei mir im Sparplan.


Ich hoffe dir hat meine Aktienanalyse zu BASF gefallen :)

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und saftig Rendite!



Disclaimer

Ich habe den Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, kann jedoch die Richtigkeit der angegebenen Daten nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung meinerseits statt. Dieser Beitrag dient einzig Informationszwecken und stellt keine Kauf oder Verkaufaufforderung dar. Aktiengeschäfte sind hochriskant und auch ein Totalverlust ist möglich. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste die entstehen.

Du bist selbst für deine Investitionsentscheidungen verantwortlich.

Ich selbst halte zum Zeitpunkt der Analyse BASF Aktien, also beachte bitte den möglichen Interessenkonflikt





Quellen:

  • alleaktien.de/quantitativ
  • marketscreener.com
  • aktie.traderfox.com
  • investing.com
  • BASF Jahresbericht
  • aktienfinder.net