Coca-Cola Update

Vom Value zum Growth Titel.

Coca-Cola Update. Von Value zum Growth Titel ?


Im heutigen Coca-Cola Update werden wir uns anschauen, was sich seit der Analyse im Dezember alles getan hat. Außerdem werden wir uns in diesem Update die neuesten Quartalszahlen von letzter Woche anschauen, sowie einige Ausschnitte aus dem Earningcall.


Was hat sich seit der Analyse am Geschäftsmodell geändert?


Nichts. Coca-Cola macht das, was Coca-Cola schon immer gemacht hat, erfolgreich Getränke verkaufen. Durch etliche Nachholeffekte aufgrund der Coronapandemie läuft es bei Cola, viele Feste, Festivals und Konzerte finden das erste Mal nach über 2 Jahren wieder statt, daher ist das „Unit Case Volume“ um 8% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.


Steigerung der abgesetzten Menge

Quelle: Coca-Cola Investor Relations, Q2/22 Bericht

Der Anstieg bei den abgefüllten Einheiten erstreckt sich über alle Märkte, in denen Coca-Cola aktiv ist, besonders in Indien konnte man dieses Quartal einen neuen persönlichen Rekord, bezogen auf die abgesetzte Menge, aufstellen.


Wie schlägt sich Coca-Cola im aktuellen Marktumfeld?


Gut, laut dem CEO James Quincey gab es einen Anstieg beim Gewinn pro Aktie, da man im heftigen ökonomischen Gegenwind besser zurechtkommt, als man zuerst angenommen hat, auch die gestiegenen Kosten hat man besser im Griff als man dachte.


Wachstum von Coca-Cola im Vergleich zum Vorjahr

Quelle: Coca-Cola Investor Relations, Q2/22 Bericht

Hier kommt Coca-Cola eine ihrer größten Stärken zugute, nämlich dass man keine eigenen Abfüllanlagen mehr betreibt. Die Abfüllung wurde 2015-2016 outgesourct, somit spart man sich in diesem stark inflationären Umfeld die Kosten für das Personal und auch die Verhandlungen mit den Rohstofflieferanten. Klar, man muss für die Abfüllung mehr bezahlen, aber so ist es billiger als alles selbst zu betreiben.


Wie sind die Quartalszahlen?
Was war gut?


Wie ihr oben gesehen habt, konnte Coca-Cola die organischen Einkünfte um 16% steigern, das abgefüllte Volumen stieg ebenfalls um 8%. Außerdem wurde Coca-Colas Preissetzungsmacht deutlich, denn die Preise wurden um 12% gehoben, trotzdem wurde mehr verkauft/abgefüllt.


Anhebung des Ausblicks für die zu erwartenden Gewinne

Quelle: Coca-Cola Investor Relations, Q2/22 Bericht

Musik in den Ohren von Aktionären ist, Coca-Cola hat den Ausblick nicht nur bestätigt, sondern sogar leicht angehoben. Die obere Spanne der Guidance wurde bei den organischen Einkünften auf 12-13% angehoben, das Wachstum beim Gewinn pro Aktie (währungsbereinigt) soll sogar um 14-15% im Vergleich zum Jahr 2021 steigen. Das sind beeindruckende Zahlen für einen Slowgrower.


Was war schlecht?



Schauen wir uns die untere Grafik aus dem Quartalsbericht an, gibt’s einiges, was mir nicht gefällt. Zusätzlich habe ich dann noch ein paar Punkte aus dem Earningscall, die mir nicht gefallen, aber Step by Step.


Gewinnverteilung von Coca-Cola

Quelle: Coca-Cola Investor Relations, Q2/22 Bericht

Bei einem Anstieg der Einkünfte ist der operative Gewinn trotzdem um ganze 22% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Besonders schmerzhaft ist der Rückgang des Gewinns im immer noch wichtigsten Absatzmarkt für Coca-Cola, Nordamerika (Link zur Übersicht pro Absatzmarkt). Außerdem hat sich der Verlust aus Corporate mehr als verdoppelt.


Goodwill Abschreibung

Quelle: Coca-Cola Investor Relations, Q2/22 Bericht

Dieser Verlust beruht hauptsächlich auf einer Goodwill-Abschreibung für den Kauf von „fairlife LLC“ aus dem Jahr 2020. Zusätzlich sank die operative Marge (nicht um Sondereffekte bereinigt) von 29,8% auf 20,7% in diesem Jahr. Bereinigt um Sondereffekte sank die Marge von 31,7% um 1% auf 30,7%. Wenn wir schon bei Verlust im Vergleich zum Vorjahr sind, auch der Gewinn pro Aktie (nicht um Sondereffekte bereinigt) sank um 28% auf 0,44$. Ebenso war der Free Cashflow um 20% rückläufig.
Diese sinkende Profitabilität ist nicht nur auf die Abschreibung und die gestiegenen Kosten aufgrund der Inflation zurückzuführen. Nein, Coca-Cola erzielt gut 65% seiner Umsätze außerhalb der USA, diese Umsätze müssen aber zu schlechten Wechselkursen (stark gestiegener US-Dollar) in US-Dollar bilanziert werden. Das drückt stark auf den Gewinn.



Wie ist Coca-Cola bewertet?


Auch Coca-Cola blieb von Hype um Dividendenaktien in den letzten Monaten nicht verschont, die Aktie hat sich stark gegen den Abverkauf gewehrt und sogar ein neues All Time High erreicht.


Bewertung von Coca-Cola anhand des Free Cashflow

Quelle: aktienfinder.net, eigene Darstellung

Dementsprechend teuer ist Coca-Cola aktuell bewertet. Mit einem aktuellen Kurs von 63,38$ (Stand 07.08.2022) ist Coca-Cola um 7,78$ überteuert. Daher ergibt sich, wenn wir den Free Cashflow als Bewertungsgrundlage nehmen, eine Renditeerwartung von – 11,40 %.


Fazit


Für mich ist Coca-Cola aktuell kein Kauf, denn die Aktie ist deutlich zu teuer und erlebt aktuell sowas wie eine kleine Sonderkonjunktur durch die vielen nachgeholten Feste, Festivals und Konzerte. Außerdem ist mir die Aktie aktuell zu beliebt, sie steht voll im Dividendenaktienhype.
Die negativen Punkte, welche ich oben aufgezählt habe, lassen sich alle beheben, denn der rückläufige Gewinn & Free Cashflow sind hauptsächlich währungsbedingt aufgrund des starken US-Dollar.



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Disclaimer

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Du bist selbst für deine Investitionsentscheidungen verantwortlich.

Ich selbst halte zum Zeitpunkt der Analyse Coca-Cola Aktien, also beachte bitte einen möglichen Interessenskonflikt.



Quellen:

aktienfinder.net

Coca-Cola Investor Relations

Coca-Cola Investor Relations

unsplash

Coca-Cola Aktienanalyse